Ahoi,
nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder. Das Problem ist nämlich immer noch nicht behoben, ich habe aber einige Maßnahmen getroffen, um das Problem weiter einzugrenzen. Vielleicht hilft dir die folgende Symptomatik ja beim Debuggen (mir nicht, ich bin mittlerweile restlos überfragt).
Und zwar habe ich erstmal alle Lötstellen mit etwas frischem Lot mal nachgezogen, um kalte Lötstellen definitiv ausschließen zu können. Desweiteren bin ich jetzt im Besitz eines Labornetzteils, um auch ein flaky Netzteil ausschließen zu können. Dabei ist mir direkt der erste Bug aufgefallen:
Das Netzteil hat auch eine Ampere-Anzeige, sowohl zum Einstellen einer Strombegrenzung, als auch, wenn man den Ausgang dann einschaltet (das geht da noch mal separat zum Hauptschalter), um die aktuelle Stromabgabe anzuzeigen. Wenn man dieser Anzeige glauben darf, saugt der Borg maximal nicht mehr als 1A aus dem Netzteil raus. Unter der Berücksichtigung, dass die Dimensionierungsempfehlung der Schaltnetzteile auf 3A nicht ganz aus der Luft gegriffen ist, wundert mich das.
Es traten zwischendurch extrem seltsame Fehlerbilder auf. Um es mal lapidar auszudrücken: Irgendwas mit dem Zeitmultiplexing schien da nicht ordentlich funktioniert zu haben. Ich hatte ein Fehlerbild, in dem einer der zentralen Pixel sehr hell war, und um den herum flackernd Pixel in einer enger werdenden Spirale rotierten. Ich würde auf die DNA-Animation als Grundlage tippen, nur dass da was mit dem Row/Col-Sync kaputt war.
Das zweite Fehlerbild war eine Pixelreihe auch eher in der Mitte, deren einzelne Pixel in variabler Intensität geflackert haben. Ich tippe hierbei auf die Propeller-Animation ohne senkrechte Auslenkung. Beide Fehlerbilder traten bis jetzt genau einmal auf, und waren nach einem Reboot des Borgs komplett weg.
Ich habe weiterhin ab und an sporadische Ausfälle einzelner Spalten, so wurden bei Snake die rechte Spielfeldbegrenzung mal nicht gezeichnet (bis auf die Eckpixel, also eigentlich nichts physisches), und beim Breakout flackerten rechts unterhalb der schwebenden Steine ab und an mal einzelne Pixel auf.
Einmal sogar hat der Reboot im Fehlerfall geklappt. Der Borg ist in der Feueranimation stehen geblieben, und hat eine Sekunde später wieder den Begrüßungstext angezeigt.
Wohlgemerkt, in 90% der Freezes wird noch ein Bild angezeigt, es bleibt nur einfach stehen. Manchmal ist es auch komplett schwarz.
Ich werde in absehbarer Zeit (d.h. nach der nächsten Klausur) mal beim CTDO vorbei gehen, ich will mal mit einem Oszilloskop die Spannung, die zwischen dem VCC und dem GND-Beinchen anliegt, messen, und gucken, wie viel Jitter da drin ist. Vielleicht gibts ja einen Peak genau dann, wenn das Teil abstürzt - in welche Richtung der Peak dann geht, bleibt erstmal noch offen. Vielleicht ein Spannungseinbruch, oder ähnliches.
Ansonsten habe ich zumindest auf der Softwareseite alles verifiziert, da ist alles okay. Auch das Speicherabbild, wie in deiner letzten Mail beschrieben.
Und jetzt mal rein prophylaktisch: Wie viele Platinen habt ihr im Labor noch rumfliegen? Falls ich nämlich auf absehbare Zeit nichts weiter finden sollte, würde ich gerne noch eine weitere Platine erwerben - die Reichelt-Warenkörbe sind ja noch aktuell, nehme ich an? Da das ganze aber wieder mit Kosten und Arbeit verbunden ist, und bedeuten würde, dass ich vor der aktuellen Situation komplett kapituliere, wird das allerdings die Ultima Ratio sein.
Gruß, ttk