Am 16.03.2017 um 20:18 schrieb Simon Szustkowski:
Wenn man dieser Anzeige glauben darf, saugt der Borg maximal nicht mehr als 1A aus dem Netzteil raus.
Das Lastverhalten des Borgs ist durch das Multiplexing extrem unbeständig, wodurch Du im besten Fall nur eine Art Mittelwert siehst (billige Multimeter steigen da zum Beispiel direkt aus). Volle Belastung hast Du auch nur dann, wenn alle Pixel auf volle Helligkeit geschaltet sind ("test 3" auf der seriellen Konsole), aber selbst da schaltet der Controller die Spaltentreiber beim Zeilenwechsel kurz ab.
Es traten zwischendurch extrem seltsame Fehlerbilder auf. Um es mal lapidar auszudrücken: Irgendwas mit dem Zeitmultiplexing schien da nicht ordentlich funktioniert zu haben [...]
Das ist in etwa das, was man sieht, wenn die Spannungsversorgung am Controller zu stark schwankt.
Ich habe weiterhin ab und an sporadische Ausfälle einzelner Spalten, so wurden bei Snake die rechte Spielfeldbegrenzung mal nicht gezeichnet (bis auf die Eckpixel, also eigentlich nichts physisches), und beim Breakout flackerten rechts unterhalb der schwebenden Steine ab und an mal einzelne Pixel auf.
Hört sich nach kalten Lötstellen in der LED-Matrix oder nach Kabelbruch an. Im schlechtesten Fall haben die Spaltentreiber einen weg, ist aber eher unwahrschenlich. Ich hatte mal einen UDN2981A, der nach einer gewissen Zeit einen Ausgang stillgelegt hat. Wenn das Flackern auftritt, schalte mal alle LEDs per serieller Konsole an und schau wo auf dem Weg zur LED-Spalte der Spannungsverlust auftritt.
Wohlgemerkt, in 90% der Freezes wird noch ein Bild angezeigt, es bleibt nur einfach stehen. Manchmal ist es auch komplett schwarz.
Es kann gut sein, dass durch einen Glitch nur das Hauptprogramm abgestürzt ist. Solange das von der ISR genutzte RAM unangetastet bleibt, wird das Multiplexing durchaus weiter funktionieren und den letzten Stand im Framebuffer darstellen.
Ich werde in absehbarer Zeit (d.h. nach der nächsten Klausur) mal beim CTDO vorbei gehen, ich will mal mit einem Oszilloskop die Spannung, die zwischen dem VCC und dem GND-Beinchen anliegt, messen, und gucken, wie viel Jitter da drin ist. Vielleicht gibts ja einen Peak genau dann, wenn das Teil abstürzt - in welche Richtung der Peak dann geht, bleibt erstmal noch offen. Vielleicht ein Spannungseinbruch, oder ähnliches.
Einzelne Peaks oder Spannungseinbrüche wirst Du eher nicht sehen, dafür ist die Spannung an diesen Pins viel zu wechselhaft. Schau besser, wie breit und "gleichmäßig" der Bereich ist, in dem sich die Spannung bewegt.
Ansonsten habe ich zumindest auf der Softwareseite alles verifiziert, da ist alles okay. Auch das Speicherabbild, wie in deiner letzten Mail beschrieben.
Es spricht eh alles für ein Hardware-Problem.
Und jetzt mal rein prophylaktisch: Wie viele Platinen habt ihr im Labor noch rumfliegen? Falls ich nämlich auf absehbare Zeit nichts weiter finden sollte, würde ich gerne noch eine weitere Platine erwerben - die Reichelt-Warenkörbe sind ja noch aktuell, nehme ich an?
Leerplatinen sind AFAIK noch haufenweise da. Aber bevor Du irgendwas kaufst: Ich habe noch ein paar Teile in meinem Fundus, die ich in absehbarer Zeit eh nicht anrühren werde und Dir vermachen würde, wenn die weitere Fehlersuche nichts zu Tage fördert. Gruß, Christian